Startschuss für die kommunale Wärmeplanung

Kick-off-Meeting am 21.01.2025 um 18:00 Uhr in der Stadthalle

Eberbach legt mit dem Kick-off-Meeting am 21.01.2025 um 18:00 Uhr in der Stadthalle den Grundstein für die kommunale Wärmeplanung und präsentiert die Ergebnisse des integrierten energetischen Quartierskonzeptes für die Kernstadt und Nord-West

Die kommunale Wärmeplanung spielt eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Klimaziele und der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft. Sie bezeichnet die strategische Planung und Organisation der Wärmeversorgung auf lokaler Ebene. Die Wärmeplanung soll dabei helfen, den Wärmeverbrauch zu senken, Wärme nachhaltig zu erzeugen, Versorgungssicherheit herzustellen und das Klima zu schützen.

Im Rahmen des integrierten, energetischen Quartierskonzeptes wurden für die Kernstadt und Nord-West bereits erste Betrachtungen zu diesen Themen durchgeführt. Die Erkenntnisse daraus werden in die kommunale Wärmeplanung integriert. Bei beiden Konzepten wurde und wird die Stadt von der MVV Regioplan GmbH unterstützt.

Im Rahmen des Kick-off-Meetings wird ein Überblick zum Vorgehen und den Zielen der kommunalen Wärmeplanung gegeben. Des Weiteren erhalten Sie Informationen zu wesentlichen Aspekten des Gebäudeenergiegesetzes und welche Möglichkeiten bestehen, Gebäude mit nachhaltiger Wärme zu versorgen. Ergänzt wird dies durch Impulsvorträge von den Stadtwerke Eberbach sowie CLIMAP, einem Service der Eigentümerinnen und Eigentümer von Wohngebäuden, die unkompliziert über den energetischen Zustand Ihrer Immobilie informieren. Im Anschluss besteht die Möglichkeit sich über die Ergebnisse des Quartierskonzepts zu informieren.

Bitte beachten Sie die Vortragszeiten:

18:00 – 19:15 Uhr – Kick-Off für die kommunale Wärmeplanung mit Impulsvorträgen der Stadtwerke Eberbach und CLIMAP
 
19:30 – 20:45 Uhr – Vorstellung der Ergebnisse des Quartierskonzeptes Eberbach Kernstadt & Nord-West

Hintergrund

Etwa die Hälfte der Treibhausgasemissionen entfallen auf den Bereich Wärme. Wichtigste Energieträger sind derzeit noch fossile Energieträger wie Erdgas oder Heizöl. Die Stadt Eberbach hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden. Mit dem Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg (KlimaG-BW) liegt ein Rahmen mit zugehörigen Förderprogrammen für Kommunen mit weniger als 25.000 Einwohnern vor, an dem sich Eberbach nun beteiligt. Mit dem seit 01.01.2024 geltenden „Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze“ werden bundesweit alle Kommunen zu einer kommunalen Wärmeplanung bis spätestens 30.06.2028 verpflichtet.

Die Wärmeplanung legt die Leitlinien der Wärmewende für eine Kommune fest. Sie soll als Orientierung dienen, wenn es um die Frage der zukünftigen Wärmeversorgung geht. Sie ist rechtlich unverbindlich, d.h. sie begründet für Bürgerinnen und Bürger oder Unternehmen keine Rechte oder Pflichten.

Phasen der kommunalen Wärmeplanung

Die kommunale Wärmeplanung erfolgt schrittweise. Zu Beginn erfasst die Bestandsanalyse den aktuellen Wärmebedarf der Gebäude und stellt dar, wie dieser bislang gedeckt wird. Im zweiten Schritt erfolgt eine Potenzialanalyse. Diese bewertet Einsparpotenziale durch Gebäudesanierungen und erfasst die vorhandenen Ressourcen erneuerbarer Energiequellen und mögliche Abwärmepotenziale. Basierend auf diesen Vorarbeiten werden in einem dritten Schritt Eignungsgebiete für die zukünftige Versorgung über Wärmenetze und dezentrale Einzelversorgung erarbeitet. Flankierend dazu entsteht ein Maßnahmenprogramm für die weitere Bearbeitung.

Die MVV Regioplan GmbH wird in den kommenden Monaten Daten zum Gebäudebestand, Wärmebedarf sowie der lokalen Energieerzeugung erheben und analysieren. Die Datensammlung erfolgt über Energieversorger, Schornsteinfeger, die Kommunen und weiteren Datenquellen. Die Daten unterliegen strengsten Datenschutzbestimmungen. Es werden keine gebäudebezogenen Daten veröffentlicht.

Die zur Erstellung der kommunalen Wärmeplanung erforderlichen Daten werden auf der Grundlage des KlimaG BW erhoben. Energieunternehmen und öffentliche Stellen sind demnach dazu verpflichtet, der Kommune erforderliche vorhandene Daten zu übermitteln. Eine Lenkungsgruppe aus verschiedenen relevanten Akteuren wird eingerichtet, um die Wärmeplanerstellung zu begleiten. Im Laufe der Erstellung der Wärmeplanung sind außerdem weitere Informations- und Beteiligungsmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger geplant.

Ergebnis der kommunalen Wärmeplanung

Der kommunale Wärmeplan dient den Kommunen als informelles Planungsinstrument, das die langfristige Entwicklung des Wärmesektors skizziert. Damit lassen sich zukünftige Maßnahmen der Kommunen aufeinander abstimmen. Die Wärmeplanung zeigt auf, wie sich die Wärmeversorgung technisch, räumlich und zeitlich entwickeln soll. Daraus erwächst jedoch keine gesetzliche Verpflichtung. Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer sind weiterhin frei in der Wahl ihrer Beheizungstechnik. Die Verpflichtung aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG), bei Heizungstausch 65 % erneuerbare Energien zu verwenden, wird relevant, wenn die Kommune einen entsprechenden Beschluss trifft oder automatisch spätestens ab dem 01.07.2028.

Ziel der kommunalen Wärmeplanung ist die Erarbeitung von Maßnahmen, wie Eberbach mit den Ortsteilen mit klimafreundlicher Wärme versorgt werden kann. Insgesamt ist eine zukunftsweisende Gestaltung der Wärmeversorgung erforderlich, die planvoll und kosteneffizient verschiedene Technologien und Wärmequellen kombiniert. Die Stadtwerke Eberbach werden als wichtiger Partner eng in die Erstellung der kommunalen Wärmeplanung eingebunden sein.

Die kommunale Wärmeplanung ist ein langfristig angelegtes, strategisches Planungsinstrument auf kommunaler Ebene. Auch die Stadtverwaltung steht vor der Aufgabe ihre Immobilien nachhaltig zu versorgen. Hier soll die freiwillige kommunale Wärmeplanung helfen und eine gute Orientierung geben. Klimaneutralität, Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit im Wärmesektor sollen zudem sichergestellt werden. Die kommunale Wärmeplanung soll aufzeigen, welche Bereiche des Stadtgebietes für welche Wärmeversorgungsart besonders geeignet sind.

Fragen werden auch über E-Mail an klimaschutz@eberbach.de oder telefonisch unter 06271-87 209 bei der Abteilung Klimaschutz der Stadt Eberbach beantwortet.

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