Geschichtsblatt

Titelbild EG 2010

Geschichtsblatt Nr. 122 (2023)

Die diesjährige 122. Ausgabe wurde am 29. November 2023 durch Herrn Bürgermeister Reichert im Rathaus vorgestellt und entstand unter der Schriftleitung von Stadt- und Verbundarchivar Dr. Marius Golgath. Das Geschichtsblatt 2023 hat 309 Seiten und eine Auflage von 750 Exemplaren. Die Drucklegung erfolgte mit freundlicher Unterstützung der Gelita-AG, wofür die Stadt Eberbach herzlich dankt. „Denn, was wäre die Sicht in die Zukunft ohne das Wissen unserer Ahnen“: Dieser Satz aus dem Beitrag über die Haus- und Sozialgeschichte des Itter- und Haintals verdeutlicht die Wichtigkeit der Aufarbeitung der Eberbacher Regionalgeschichte für gegenwärtige und zukünftige Generationen. 

Mit 14 Beiträgen und 14 Autoren ist die diesjährige Ausgabe wieder vielseitig. Eberbach darf mit Genehmigung des baden-württembergischen Innenministeriums seit 1. Oktober 2022 das Prädikat „Stauferstadt“ führen. Der Schwerpunkt der diesjährigen Ausgabe liegt deshalb auf dem Thema „Stauferstadt“, wobei erneut wissenschaftliche Beiträge mit Lebenserinnerungen und Lokalgeschichte kombiniert werden. Dieser neue Ansatz wird gut angenommen, wie das gestiegene Interesse und die hohen Verkaufszahlen zeigen.

Traditionell eröffnet Herr Bürgermeister Peter Reichert das Eberbacher Geschichtsblatt mit seiner Neujahrsansprache, die nach drei Jahren wieder in Präsenz in der Stadthalle stattfand.

Als Stadtarchivar und Schriftleiter thematisiert Dr. Marius Golgath den historischen Hintergrund der Zusatzbezeichnung „Stauferstadt“, die damit verbundene Erinnerungskultur und den Ausblick auf das 800-jährige Stadtjubiläum 2027. Dazu passend geht Rainer Hofmeyer auf die offizielle Verleihung des Prädikats „Stauferstadt Eberbach“ in Stuttgart ein und Oberstudienrat a.D. Karlheinz Mai greift in seinem dritten abschließenden Teil die Goldbulle des staufischen Stadtgründers Heinrich (VII.) und die Siegel seiner Ehefrau Königin Margareta auf.

Christa Haas behandelt in ihrem Beitrag die Friedrichsdorfer Enklaven, darunter Badisch-Schöllenbach und Gaimühle.

Der Altlandrat des Neckar-Odenwald-Kreises, Dr. Gerhard Pfreundschuh, analysiert die badischen Verfassungssysteme im 19. Jahrhundert und nimmt Bezug auf Eberbach. Er knüpft an seinen letztjährigen Aufsatz über das Bezirksamt Eberbach an.

Die Familiengeschichte Müller wird mit einem Beitrag über ein historisches Gesangbuch aufgegriffen, welches das Hochwasser von 1824 überstand. Der Schriftleiter Dr. Marius Golgath wurde dabei durch Werner und Dieter Müller unterstützt. 

Peter Zimber befasste sich mit den Erlebnissen des Eberbacher Soldaten Karl Kappes in französischer Kriegsgefangenschaft während des Ersten Weltkrieges.

Die Kunsthistorikerin und Vorsitzende des Museumsvereins, Frau Dr. Sigrun Paas-Zeidler, erinnert an den 100. Geburtstag der Künstlerin Hanna Breidinger-Spohr, der sich im vergangenen Jahr jährte.

Der Stadtführer Eugen Emmig berichtet über die Zeit des Zweiten Weltkrieges und die in seiner Familie überlieferten Erzählungen. Rainer Hofmeyer arbeitete anhand intensiver Archivrecherchen die Ermordung des ersten Eberbacher NS-Opfers Adolf Knecht vor 90 Jahren wissenschaftlich und kriminalistisch auf. Horst Ludwig, einer der letzten Zeitzeugen der Eberbacher Archivverbundgemeinde Schönbrunn, schildert die Kriegs- und Nachkriegszeit in seinem Heimatort Haag.

Stadtförster Hubert Richter gibt einen Ausblick auf das 30-jährige Jubiläum des Arboretums im Jahre 2024. Dieses Thema ist durch den Klimawandel aktuell. 

Abgerundet wird die Ausgabe mit dem Tagebuch von Harald Tischlarik, der 1973, vor genau 50 Jahren, als Student die beschwerliche 552 km lange Wanderung von Eberbach in die französische Partnerstadt Thonon-les-Bains am Genfer See bewältigte.

Wie jedes Jahr sind im Geschichtsblatt der Archivbericht, der Museumsbericht, die Ehrungen, das Heimatliche Schrifttum, die Totenliste, das Zeitgeschehen und die Statistik der Stadtverwaltung enthalten. In den Meldungen wird die erstmalige Durchführung des Eberbacher Sommertagszugs im Jahre 1922 beschrieben und die Totenliste enthält die Nachrufe des langjährigen Schriftleiters des Geschichtsblatts, Gymnasialprofessor Helmut Joho und des Altstadtrats Andreas Müller, der mit
104 Jahren in Freiburg verstarb.

Das Geschichtsblatt kann in Eberbach bei der Tourist-Info, bei Buch-Greif und dem Stadtarchiv für € 11,50 erworben werden. Die Abonnenten bekommen das Geschichtsblatt per Post zugeschickt. Wer die Herausgabe des Geschichtsblatts unterstützten möchte, kann über das Stadtarchiv ein Abonnement mit vergünstigtem Bezugspreis abschließen. Ältere Ausgaben (ab 1977) können zur Ergänzung der Sammlung über das Stadtarchiv bezogen werden.

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